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Systemische Strukturaufstellungen mit Doris Landauer

Politische Aufstellungen

Politik (nicht Parteipolitik!) steckt in jedem Aspekt unseres Zusammenlebens. Da systemische Strukturaufstellungen gute Wegweiser in komplexen Prozessen sind, liegt die Kombination von Politik und Aufstellungsarbeit auf der Hand.

Politische Aufstellungen haben folgende Besonderheiten:

Systemische Strukturaufstellungen können zu allen politischen Themen gemacht werden, deren Ausgang noch offen ist. Wenn eine Entscheidung bereits getroffen ist, können sie dazu dienen, in der Umsetzung alle Interessen angemessen zu berücksichtigen.

Konkretes Beispiel

Im Rahmen eines Workshops auf der Gmundner Aufstellungstagung „Das weite Land der Aufstellungsarbeit“ im Oktober 2001 wurden auf Grund der Aktualität die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA als Thema gewählt. Im ersten Schritt ging es darum, in der Gruppe der Anwesenden ein gemeinsames Anliegen herauszuarbeiten. Der Satz, der letztendlich mit einer sprachlichen Oberflächenstrukturaufstellung aufgestellt wurde, lautete:

„Gibt es etwas, das jenseits von Macht und Ohnmacht wirkt, das es uns ermöglicht, angemessen und lösend auf die derzeitige Situation zu reagieren?“

Zentrale Botschaft der Aufstellung war, dass die „Ohnmacht“, die sich überaus mächtig fühlte, ein inniges Verhältnis zur „Macht“ hatte. Die Macht ihrerseits fühlte eine sehr tiefe Beziehung zur Ohnmacht. Als Ziel wurden „Ermöglicht“ und „Reagieren“ herausgearbeitet, Lösend“ und „Angemessen“ waren unterstützende Ressourcen. Die „derzeitige Situation“ gesellte sich bald zum Fokus „Uns“ und wurde praktisch Teil davon. Die starke Phalanx aus „Etwas“, „Es gibt“ und „Wirkt“ wurde diesem Duo Fokus und „derzeitige Situation“ in den Rücken gestellt. Übersetzt könnte man sagen, der tiefere Glaube, „dass es etwas gibt, das wirkt“ sollte zur Unterstützung und Rückendeckung für die „Ermöglichung des Reagierens“ werden. Die Qualitäten, die es zu berücksichtigen galt, waren „lösend und angemessen“.

Die Aufstellung folgte der Grammatik einer Tetralemmaaufstellung mit eingebetteter Problemaufstellung. Macht und Ohnmacht bildeten das „Eine“ und das „Andere“. Das Fragezeichen bildete gemeinsam mit dem „Und“ und dem Beistrich das „Beides“ und das „Jenseits“ repräsentierte die vierte Position.

Siehe auch

„Politische Aufstellungen – ein neuer Problemlösungsansatz?“
Artikel in KDZ Rundschau 2/2004

drehende Symbole
Symbole wieder verankern